Historische Gebäude wieder im Fokus
Hinter einem Bauzaun, verborgen zwischen alten Bäumen und Sträuchern, liegen zwei historische Gebäude, die bisher kaum jemand kennt. Diese Gebäude, das „Siebwerk 2“ und das „Maschinenhaus 8“, sind wichtige Zeugen der kaiserzeitlichen Militär- und Rüstungsgeschichte und gehören zur „Neuen Pulverfabrik“, die ab 1890 in Betrieb war. Nach der Entmilitarisierung 1919 wurden die Gebäude unterschiedlich genutzt und gerieten schließlich in Vergessenheit. Das soll sich nun ändern.
Gemeinsam Ideen sammeln: Der Beteiligungsprozess
Zwischen Juni und September 2024 führte die Gewobag einen Beteiligungsprozess durch. Dabei arbeiteten wir eng mit der Nachbarschaft, lokalen AkteurInnen und Fachleuten zusammen, um Ideen für die zukünftige Nutzung der beiden historischen Gebäude zu sammeln und ein Nutzungskonzept zu erstellen. Die Gebäude bieten mit ihrer Fläche von knapp 500 m² und ihrer idyllischen Lage mitten im Grünen großes Potenzial für den Stadtteil.
BetreiberInnen für die „Neue Pulverfabrik“ gesucht
Das Beteiligungsverfahren machte deutlich, dass sich die Nachbarschaft eine Freizeit- und Begegnungsstätte für alle Altersgruppen und mit vielfältigen Angeboten wünscht.
Nun suchen wir MieterInnen, TrägerInnen bzw. BetreiberInnen, die sozialgewerbliche und sozialkulturelle Angebote in den sanierten Gebäuden umsetzen.
Weitere Informationen bietet unser Exposé.
FAQ
Ein Nutzungskonzept ist ein Plan, der beschreibt, wie ein Gebäude oder ein Gelände in Zukunft verwendet werden kann. Das Ziel ist es, für die „Neue Pulverfabrik“ innovative und sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten zu finden, die langfristig einen Mehrwert für die Nachbarschaft bieten.
Die Gebäude „Siebwerk 2“ und „Maschinenhaus 8“ sind Teil der ehemaligen „Neuen Pulverfabrik“ und stehen unter Denkmalschutz. Außerdem gibt es Natur- und Artenschutzauflagen für die angrenzenden Grünflächen.
Die Baumaßnahmen im Teilprojekt 3 „Wohnen am Park“ der Gewobag schreiten voran. Um die Erschließung der ehemaligen „Neue Pulverfabrik“ im Rahmen dieser Baumaßnahem zu gewährleisten, soll bis zum Jahresende 2024 das Nutzungskonzept erstellt werden.
Ursprünglich wurde die „Neue Pulverfabrik“ zur Produktion von Schießpulver gebaut. Bis 1914 befand sich Anlage in stetigem Wachstum. Zum Kriegsende 1918 kam die Produktion zum Erliegen. 1919 wurde die Fabrik unter der Maßgabe, einen entmilitarisierten Betrieb zu gründen, wiedereröffnet. Die Gebäude wurden mehrfach umgebaut oder abgerissen. Ab 1933 wurden Teile der Baulichkeiten wahrscheinlich wieder zur Rüstungsproduktion genutzt. Im Siebwerk 2 entstand schon in den 1920er Jahren eine Kantine zur Versorgung der ArbeiterInnen. Später wurden die Gebäude vor allem als Lagerhalle genutzt.